Gasfeuerzeug

Gasfeuerzeug

Was ist ein Gasfeuerzeug?

Bei Gasfahrzeugen gibt es unterschiedliche Bauweisen und Bauformen. Hauptsächlich beziehen sich diese auf den Aufbau der Düse, die Art der Funkerzeugung, sowie auf die Funktionsweise des Feuerzeugs.

Die 4 beliebtesten Gasfeuerzeuge

Geschichtlicher Hintergrund

Das Gasfeuerzeug wurde im Jahr 1935 durch den französischen Herrn namens Henri Pingeo erfunden. Damals gab es bereits Benzinfeuerzeuge, die weit verbreitet waren. Pingeo veränderte die Ventiltechnik. So war es möglich, Tanks herzustellen, welche klein waren und dicht abschließen konnten. Diese füllte er mit Gas. Damals war die Herstellung allerdings ein immens großer Aufwand. Die Zündung musste ganz genau mit dem Gasventil abgestimmt werden. Deshalb kam es erst im Jahr 1947 zu einer wirklich ausgereiften Technik. Es war der französische Feuerzeugproduzent namens Marcel Quercia, der damals die ersten Gasfeuerzeuge auf den Markt brachte.

Unterschiedliche Flammenerzeugung

Bei der Erzeugung der Flammen gibt es drei unterschiedliche Arten:

  • Teilvormischbrenner
  • Vormischbrenner
  • Diffusionsbrenner

Info: Sämtliche Arten funktionieren mit dem gleichen Gas.

Diffusionsbrenner

Der Brennstoff gelangt durch ein Reduzierventil in die Düse und direkt zum Brenner. Dafür ist ein hoher Druck erforderlich. Die Luft kommt dazu, sobald das Gas austritt. Nur so kann das Gemisch brennen. Die Entzündung erfolgt durch einen Funken.

Teilvormischbrenner

Diese Art zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Brenntemperatur, sowie die Beständigkeit der Flamme aus. Deshalb eignen sich Teilvormischbrenner ganz besonders für den Einsatz draußen. Diese Eigenschaft wird durch eine Schraubenfeder ermöglicht, welche sich direkt am Auslass der Düse befindet. Folglich kommt es zu einer Luftansaugung für den Verbrennungsvorgang. Der Querschnitt der Düse zum Ort der Entzündung wird dadurch verkleinert. Es entsteht eine bläuliche Flamme.

Vormischbrenner

Ein anderes Wort für die Ikari-Variante ist Jet-Flame-Feuerzeug.
Ein anderes Wort für die Ikari-Variante ist Jet-Flame-Feuerzeug.

Die Öffnung für die Zufuhr der Luft ist überdurchschnittlich groß. Dadurch wird die Luft bereits am Eingang der Düse eingesaugt und mit dem Gas vermischt. Es gibt zwei Formen: Katalyse- und Ikari-Brenner. Ein anderes Wort für die Ikari-Variante ist Jet-Flame-Feuerzeug. In diesem Fall leuchtet die Flamme nicht und der Querschnitt ist sehr gering. Teilweise ist damit sogar das Löten möglich. Ein ein Reaktionsgitter kommt beim Katalysebrenner zum Einsatz. Der Draht befindet sich einen halben Zentimeter überhalb des Auslassers. Durch eine besonders starke Erhitzung und die Verbrennung wird das Gas wieder entzündet. Die Folge ist eine überdurchschnittlich hohe Brennleistung. Deshalb eignen sich solche Feuerzeuge auch für Regen und Wind.

Der Zündmechanismus

Der Zündmechanismus mit einen piezoelektrischen Kristall
Der Zündmechanismus mit einen piezoelektrischen Kristall

Reibrad – hierbei handelt es sich um eine klassische Ausführung. Solche Feuerzeuge bestehen aus drei Teilen: Feuerstein, Verschlussventil und Reibrad. Durch dieses Reibrad werden bei der Betätigung Stücke aus dem Feuerstein herausgerissen. Bei dem Vorgang entstehen Funken, die das Gemisch aus Gas und Luft entzünden. Die Steine bestehen meistens aus dem Material Cereisen. Solche Feuerzeuge benötigen ein bisschen Übung, damit eine Daumenbewegung ausreicht, um das Ventilschloss zu öffnen und gleichzeitig das Reibrad zu betätigen.

Piezoelektrisch – die Bedienung erfolgt bei einem solchen Feuerzeug etwas anders. Ein kleiner Schalter wird durch einen kleinen Schlagbolzen in Verbindung gebracht. Bei der Betätigung schlägt der Bolzen gegen einen piezoelektrischen Kristall. Meistens handelt es sich um das Material Quarz. Die Struktur der Elektronen verändert sich durch den Schlag. Dadurch kommt es zu einer Spannung und in der Folge zur Entzündung des das Gemisches. Obwohl eine hohe Spannung entsteht, ist die Berührung unbedenklich. Ein praktischer Liftarm reicht aus, um den Schlag auszuführen. Ein solches Feuerzeug wird mit dem Daumen betätigt.

Materialien

Die meisten Modelle bestehen aus Kunststoff.
Die meisten Modelle bestehen aus Kunststoff.

Es gibt nicht nur diverse Zündmechanismen, sondern auch diverse Materialien bei Gasfeuerzeugen. Die meisten Modelle, die üblicherweise im Handel erhältlich sind bestehen aus Kunststoff. Der Kunststoff bietet den Vorteil bei einem Gasfeuerzeug, dass dieses besonders preiswert angeboten wird. Bei Bedarf ist es möglich, ein solches Feuerzeug ohne Probleme zu ersetzen. Wer hingegen repräsentative und edle Gasfeuerzeuge bevorzugt, sollte sich für eine Ausführung aus dem Material Metall entscheiden. Diese Modelle gibt es auch in raffinierten Silber- und Chromausführungen. In punkto Robustheit und Eleganz liegen hier die Sturmfeuerzeuge für den Einsatz draußen weit vorne.

Vorteile und Nachteile

Vorteile von einem Gasfeuerzeug:

  • riesige Auswahl
  • unterschiedliche Mechanismen
  • diverse Materialien
  • nachfüllen ist einfach
  • sehr preisgünstig
  • keine geschmackliche Auswirkung auf Tabakwaren

Nachteile von einem Gasfeuerzeug:

  • Bei sehr kalten Temperaturen unter 0 °C funktionieren solche Feuerzeuge schlecht, weil der Dampfdruck abnimmt

Für den Konsumenten stellt sich die Frage, ob sich ein Gasfeuerzeug oder doch ein Benzinfeuerzeug besser eignet. Ausschlaggebend ist hier die Häufigkeit der Nutzung. Wer nur gelegentlich eine Kerze entzündet, muss kein Benzinfeuerzeug kaufen. Nach und nach verflüchtigt sich das Benzin im Benzinfeuerzeug nämlich automatisch. Wird ein Feuerzeug also nur selten verwendet, verschwindet das Benzin in einem Benzinfeuerzeug mit der Zeit ungenutzt. Etwas anders sieht es bei Gasfeuerzeug aus. Die Gasflamme wirkt sich wenig auf den Geschmack von Zigarren oder Zigaretten aus, was Raucher immer wieder betonen. Spielt hingegen die Standfestigkeit und die robuste Flamme eine wichtige Rolle, sollte ein Benzinfeuerzeug gekauft werden. Dasselbe gilt für Sturmfeuerzeuge.

Kaufkriterien

Die Auswahl bei Gasfeuerzeugen ist riesengroß. Deshalb sollten einige Dinge vor dem Kauf beachtet werden.

Windgeschützt oder nicht?

  • Bei einem Sturmfeuerzeug ist mehr Windschutz gegeben, als bei einem normalen Feuerzeug
  • Feuerzeuge mit einem so genannten Vormischbrenner eignen sich besser für den Einsatz draußen
  • Gas und Luft werden stärker verwirbelt, wodurch eine sehr widerstandsfähige Brennflamme entsteht

Wie stabil soll das Feuerzeug sein?

  • Gasfeuerzeuge aus Kunststoff sind sehr günstig und trotzdem recht robust
  • es gibt sehr stabile Ausführungen die kratzfest sind und meist aus Edelstahl bestehen. Manche Modelle sind versilbert oder vergoldet.

Was darf es kosten?

  • Gasfeuerzeuge gibt es bereits ab einem Euro
  • in der Regel sind hochwertige Gasfeuerzeuge nachfüllbar
  • besondere Gasfeuerzeuge, wie zum Beispiel von der Marke Dupont sind ab ca. 400 Euro aufwärts erhältlich.

Welche Bauform eignet sich?

  • Es gibt besondere Gasfuerzeuge, die auch als Stabfeuerzeuge bezeichnet werden und sich beispielsweise zum Entzünden von Kaminen sehr gut eignen.
  • Durchschnittlich sind Gasfeuerzeuge ca. 10 cm groß und sehr handlich

Zu den typischen Markenherstellern von Gasfeuerzeugen zählen:

Laguiole – die Besonderheit dieser Marke ist, dass solche Gasfeuerzeuge ausschließlich aus französischer Handarbeit stammen. Der Produzent stellt nicht nur Feuerzeuge, sondern auch Taschenmesser her und bietet viele extravagante Muster.

MFH – die Marke wurde im Jahr 1981 gegründet, die Produkte stehen für eine hochwertige Outdoor Ausstattung und eignen sich besonders für Sportler. Viele Gasfeuerzeuge dieses Herstellers sind in besonderen Farben erhältlich. Vor allem sind die Produkte für ihre Robustheit und Beständigkeit bekannt. Weltweit gibt es mehr als 10 000 Händler.

Rowenta – das Unternehmen Rowenta wurde im Jahr 1909 gegründet und spezialisierte sich ursprünglich auf Küchengeräte. Nach Ende des Krieges stieg das Unternehmen auch auf die Gasfeuerzeug-Produktion um.

Wenger – das Unternehmen wurde im Jahr 1893 in der Schweiz gegründet und stellt bis heute gleichzeitig auch Taschenmesser höchster Qualität her. Außerdem gehören Armbanduhren und hochwertige Gasfeuerzeuge zum Sortiment.

Feuerstein wechseln und mit Gas befüllen

Hinweis: Die meisten Gasfeuerzeuge haben ein eigenes Ventil zum Befüllen mit Gas. Um das Gasfeuerzeug zu befüllen ist ein passender Adapter nötig.

Adapter für Gasfeuerzeuge
Adapter für Gasfeuerzeuge

Bevor das Gasfeuerzeug befüllt wird, sollte es im Kühlschrank abkühlen. Die Gasampulle wird in der Hand an gewärmt. Dadurch entsteht ein Druckunterschied. Dieser ermöglicht ein einfaches Befüllen. Der Untergrund sollte feuerfest und solide sein. Das Ventil zum Nachfüllen sollte gut zugänglich sein, außerdem empfiehlt es sich, das Feuerzeug gut festzuhalten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Betätigungstaste des Gasfeuerzeugs nicht betätigt wird, während das Gas nachgefüllt wird. Die Zeit für das Auffüllen dauert ca. 15 Sekunden. Der Vorgang wird wiederholt, wenn kein Gas aufgenommen wurde. Nach der Befüllung sollte das Feuerzeug wieder auf Zimmertemperatur gebracht werden.

Zusätzliche Tipps zum Befüllen von Gasfeuerzeugen:

Das Gas sollte nicht manuell ausgelassen werden. Während die Flammenhöhe reguliert wird, darf sich das Feuerzeug nicht in der Nähe des Gesichts befinden. Es empfiehlt sich nicht, technische Veränderungen am Feuerzeug vorzunehmen. Außerdem ist es wichtig, dass ein Gasfeuerzeug nicht in der Sonne liegt, zudem sollte es außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Es gibt Gasfeuerzeuge, die mit einem transparenten Fenster ausgestattet sind. Dadurch bietet sich der Vorteil, sofort zu erkennen, ob das Gasfeuerzeug noch voll ist. Wenn es kein Sichtfenster gibt, kann der Füllstand alleine durch das Gewicht festgestellt werden.

Manchmal ist es notwendig, ein Gasfeuerzeug zu entlüften, bevor es neu befüllt wird. Im Tank sammelt sich mit der Zeit immer wieder Luft an. Irgendwann ist es dann nicht mehr möglich, das Feuerzeug zu befüllen. Ein Fachhändler hilft beim entgasen. Durch ein Vakuum wird die überschüssige Luft abgesaugt.

Den Feuerstein auswechseln

Auswechseln des Feuersteins
Auswechseln des Feuersteins

Es hängt vom Modell ab, wie der Feuerstein gewechselt wird. Grundsätzlich sind die Vorgänge allerdings immer gleich.

Es ist ein Schraubendreher, ein neuer Feuerstein, sowie das Feuerzeug vorzubereiten. Nun wird das Feuerzeug geöffnet und der Einsatz herausgezogen. Die Feuersteinfeder wird mit dem Schraubendreher herausgeschraubt. Die Feder sollte nicht herausspringen. Das Feuerzeug wird umgedreht, bis der Feuerstein herausfällt. Nun wird der neue Feuerstein eingesetzt, er wird im Feuersteinrohr platziert. Anschließend wird die Feuersteinfeder wieder eingesetzt und festgeschraubt. Zum Schluss wird das Unterteil des Feuerzeugs wieder eingesetzt und die Hülle wird geschlossen.

Zubehör für Gasfeuerzeuge

Sowohl im Fachhandel, als auch in der Onlineshops gibt es Zubehör für Gasfeuerzeuge. Feuersteine und Feuerzeug Gas gehören zum typischen Zubehör. Meistens handelt es sich bei dem Gas um Butan.
Unter atmosphärischen Bedingungen beträgt der Siedepunkt bei Butan -0,5 °C. Bei Raumtemperatur steht das Butangas unter Überdruck von durchschnittlich zwei bar, deshalb ist es flüssig. In ein Gasfeuerzeug passt mehr Gas, wenn es unter Druck verflüssigt wird. Manchmal wird auch Propangas genutzt.

Ob ein Gas Verunreinigungen enthält oder nicht zeigt der Wert in Ppm genau an. Das Gas ist teuer, wenn dieser Wert sehr niedrig ist. Das bedeutet aber nicht, dass es sich automatisch um reineres Gas handeln muss. Eine Verunreinigung kann zu einer Verstopfung in den Bauteilen des Gasfeuerzeugs führen. Wird das Gasfeuerzeug befüllt, sollte unbedingt die Einstellung des Gasstroms überprüft werden.

Tipp: Am besten wird Butangas im Kühlschrank gelagert. Dadurch entsteht eine höhere Dichte und das befüllen ist einfacher.

Es ist eine gute Idee, einige Feuersteine zu Hause auf Reserve zu haben. Dadurch können sie bei Bedarf schnell ausgetauscht werden. Weil es so viele Modelle gibt, gibt es auch sehr viele entsprechende Formen. Als Geschenk eignet sich ein graviertes Feuerzeug ganz besonders gut.

Liebevolle Wünsche oder hübsche Größe können bei einem Gasfeuerzeug aus Edelstahl graviert werden. Besonders beliebt sind auch USB Feuerzeuge als Sonderform. Die Aufladung erfolgt bequem über den Computer. Auch besondere Gasfeuerzeuge mit besonderer Sturmflamme sind sehr beliebt, dasselbe gilt für Stabfeuerzeuge um ein gut anzuzünden.

Hinweis: Gasfeuerzeuge dürfen im Flugzeug mitgenommen werden, es sind nur Sturmfeuerzeuge, Benzinfeuerzeuge und Feuerzeuge mit besonderem Brennstoff verboten.

Gasfeuerzeuge können sehr günstig bei zahlreichen Händlern oder auch online, sowie in vielen Tabakläden gekauft werden. Es können allerdings nicht alle Modelle wieder aufgefüllt werden. Liegen die Gasfeuerzeuge im unteren Preissegment ist das Aufladen meist nicht möglich. Bei einer hochwertigen Ausführung ist das Auffüllen allerdings kein Problem.

Fazit

Gasfeuerzeuge sind im Alltag sehr zuverlässige Begleiter für sämtliche Situationen. Es gibt luxuriöse und günstige Ausführungen. Je nach Bedarf kann also für jeden das passende Gasfeuerzeug gefunden werden.